Die Kirche

Die Kirche hat noch ein romanisches Langhaus mit vorgelegtem Westturm. Beide wurden etwa zwischen 1150 und 1200 erbaut. Der Chorraum mit der im Norden angebauten Sakristei stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde 1738 angefügt. Der jetzige schlanke Turmhelm wurde 1621 errichtet, nachdem der alte 1620 durch Blitzschlag in Brand gesetzt war. Der quadratische Turm enthält zwei mit rippenlosen Kreuzgewölben überdeckte Geschosse. Das untere ist durch ein kleines romanisches Fenster in der Südwand erleuchtet. Die tiefen Wandbogen sind im Halbkreis geschlossen, die Kämpfergesimse durch eine schräge Schmiege profiliert. In der durch später vorgelegte Strebepfeiler abgestützten Westwand ist im Äußern eine kleine, vermauerte, rundbogige Tür noch zu erkennen. Das zweite Geschoß ist später eingewölbt, die Wandbogen sind spitzbogig und ohne Verband mit den zudem aus andern Steinen aufgeführten Umschließungswänden. Die oberen Schallöffnungen sind noch romanisch. Auf der Nordseite zeigt das Kapitäl der Mittelsäule jene altertümliche Form, die sich als eine plumpe Umbildung des korinthischen Kapitäls kundgibt. Das verzierte Würfelkapitäl der östlichen Öffnung weist jedoch auf den Anfang des 12. Jahrhunderts hin. Das schlichte Kelchkapitäl der Südseite, die spitzbogige Öffnung im Westen rühren von einer späteren Änderung her. Der schlanke, durch Schrägflächen in das Achteck übergeführte Turmhelm ist noch derselbe, der 1621 erneuert wurde, da er im Jahre zuvor durch einen Blitzstrahl in Brand gesetzt war. Das Langhaus besteht aus zwei quadratischen Jochen mit rippenlosen, rundbogigen Kreuzgewölben. Die Quergurte werden von kräftigen, rechteckigen Vorlagen aufgenommen, aus denen seitlich nach dem Viertelkreis ausgeschnittene Kragsteine vortreten und die Wandbogen stützen. Die Kämpfer sind verschieden profiliert; die einfache Schräge des Sockels liegt dicht über dem aufgehöhten Fußboden. Die kleinen Fenster, je eins in der Mitte des Schildbogens, sind rundbogig geschlossen, nur das in der Südwand nächst dem Chor gelegene ist durch ein größeres ersetzt; es war, wie sich noch erkennen läßt, durch einen Mittelpfosten geteilt und durch gekuppelte Spitzbogen geschlossen. Auf dem Sturz ist die Jahreszahl 1564 eingehauen; eine andere, 1521, und daneben das gezeichnete Steinmetzzeichen finden sich auf dem Schlußstein der später eingebrochenen, spitzbogigen Südtür. Zwei durch eine Kehle getrennte Rundstäbe gliedern das Gewände derselben. Das romanische Nordportal wird in seiner Wirkung stark beeinträchtigt durch die Aufhöhung des äußeren Bodens, der die Sockelglieder ganz bedeckt. Auf dem hölzernen Sturzkegel findet sich die Angabe: „REPARIRT 1780". Sicher wird ein Tympanon vorhanden gewesen sein, von dem ein Bruchstück in die Westwand des Turmes eingemauert ist, ein roh ausgemeißeltes Relief, das Christus auf dem Regenbogen thronend, von einer Mandorla umgeben, darstellt; darüber ist noch ein Teil des Ornamentbandes erhalten, welches das Bildfeld umrahmte. Nach der Ausbildung dieses Portals wird das Schiff in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut sein. Reicher ausgebildete Emporen ziehen sich an den Wänden des Schiffes hin. Aufgrund der Baufälligkeit wurden diese Emporen auf beiden Seiten des Schiffs in den 50er Jahren enfernt. Die Empore über der Sakristei wurde ca. 1582 bemalt und ist im Kern noch ursprünglich. Die Brüstung ist in derselben Weise gegliedert wie in Hohenrode, doch erscheinen hier in den unteren Füllungen nicht ungeschickt gemalte Brustbilder von Propheten und Aposteln zu beiden Seiten Christi angeordnet. Auf einem der mit Kopfbügen versehenen Ständer ist die Jahreszahl 1582 eingehauen. Seit ca. 1965 wurde unter Pastor Ehlers die Kirche zu Fuhlen wahrscheinlich in Johannes-der-Täufer-Kirche umbenannt.