Deutscher Evangelischer Kirchentag

Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist so alt wie die Bundesrepublik Deutschland. 1949 gründete Reinold von Thadden-Trieglaff (1891-1976) ihn gemeinsam mit Freunden in Hannover – als eine Bewegung evangelischer Laien, denen vor allem zweierlei am Herzen lag: ihre protestantische Freiheit gegenüber der Amtskirche und ein christlicher Glaube, der Frömmigkeit mit Verantwortung für Gesellschaft und Welt vereint. Bis 1964 war Reinhold von Thadden-Trieglaff auch ihr Präsident.

Bis 1954 fand der Kirchentag jährlich statt, seit 1957 alle zwei Jahre. Mit dem zeitlichen Abstand sollte ein jährlicher Wechsel mit dem Katholikentag ermöglicht werden. In Zusammenarbeit mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gab es 2003 in Berlin den ersten ökumenischen Kirchentag, 2010 wird in München der zweite folgen. Erstmals nach 1997 (Leipzig) soll es 2011 wieder einen evangelischen Kirchentag in den neuen Bundesländern geben.

Im geteilten Deutschland gab es bis 1961 eine gemeinsame Kirchentagsarbeit. Nach dem Mauerbau entstand neben dem Kirchentag in Westdeutschland ein Kirchentag in der DDR. 1991 kam es zu einer Wiedervereinigung der Kirchentagsbewegungen von Ost und West. Von den Deutschen Evangelischen Kirchentagen gingen viele Anregungen und Initiativen aus. 1961 begann in Berlin der Dialog zwischen Juden und Christen, 1965 fand in Köln das evangelisch-katholische Gespräch statt. Auch Diskussionen zur Überwindung der deutschen Teilung, zu Friedens- oder Ökologiefragen nahmen hier ihren Ausgang.

Der Kirchentag als protestantische Laienbewegung soll nach seiner Grundordnung Christen "im Glauben stärken, sie für die Verantwortung in der Kirche rüsten, sie zum Zeugnis in der Welt ermutigen und mit ihnen in der Gemeinschaft weltweiter Christenheit bleiben".

Weitere Informationen finden Sie unter: www.Kirchentag.net